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SAN statt RAID pro Server?

ca. 8 Server mit jeweils eigenen Platten in RAID 1 bis 10

Hallo,

ich kenn mich mit SAN nicht wirklich aus. Darum hier eine Frage zu Thema SAN:

Wir haben ca. 8 Windows 2003 und 2008 HP-ProLiant-Server (ML3xx und DL3xx). Jeder Server hat eingebaute Platten (im RAID). Summe aller Platten in allen Servern: ca. 2 TB.
Um die Ausnutzung der Platte zu optimieren, die Ausfallsicherheit und bei Bedarf die Kapazität zu erhöhen und vor allem die Zugriffszeiten auf Dateien zu veringern kam die Idee, alle Server auf ein zentrales SAN zugreifen zu lassen.
Werden dadurch die angeführten Wünsche erfüllt?
Was muss man implementieren, damit das funktioniert?

vG
LS

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Member: Der-Phil
Der-Phil May 12, 2010 at 08:58:35 (UTC)
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Hallo,

Ausnutzung wird praktisch immer verbessert im SAN.
Ausfallsicherheit je nach Setup sicher nicht.
Kapazitätserhöhung im SAN ist unproblematisch.
Zugriffszeiten werden i.A. nicht verbessert!

Du zentralisierst Storage. Dadurch hast Du noch ein "langes Kabel " zwischen Server und Storage, das natürlich auch Probleme haben kann.
Fällt Dein Storage aus, ist nicht ein Server down, sondern alle!
Bei vergleichbarer Performance des Storage, ist die Zugriffszeit deutlich schlechter, weil ein zusätzlicher Layer dazu kommt.


Das Ganze ist nicht so ein einfaches Thema, wie Du merkst.

Phil
Member: SamvanRatt
SamvanRatt May 12, 2010 at 09:03:50 (UTC)
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Hi
die Ausfallssicherheit sicherst du dir lokal (mehr HDs, übergreifendes RAID, doppelter Kontroller) einfacher und billiger.
Via iSCSI oder FC kannst du dir ein gespiegeltes und dual angebundenes (FC Switch/Fabric) Array in mehrere Segmente zerteilen. Bessere NAS/DAS (mit ISCSI/FC Konnekt) kannst du dynamisch regeln, sprich die LUNs kann man online vergrößern/verkleinern. Mein Infortrend S24F-R1840 hat etwa 40k IOPS auf 16*15k HDs und etwa 25k IOPS auf 8*7k2 SATA HDs. Das ist im Vergleich zu einem P410i mit etwa 10k IOPS (bei 15k 2.5" HDs) schon gut, aber verteilt auf 8 Server bricht das schon etwas ein. Die Zugriffszeit wird da eher von der Hardware/Cache bestimmt. Die HP onboard Arrays finde ich aber recht lahm im Vergleich zu den Intel/Areca/ICP Controllern mit den selben HDs. Vermutlich habt ihr auch nicht die Lizenzaufrüstung des Kontrollers vorgenommen, wodurch die Hardware nicht freigeschalten ist; mit soll es wesentlich besser sein. Ich bin aber auch den Weg via FC (SAN ist schon ein bischen Daten verteilen) gegangen um Flexibilität zu bekommen. Dank FC können sich die Controller auch Blockweise autark spiegeln, gerne ein paar km entfernt.
Gruß
Sam
Member: broecker
broecker May 12, 2010 at 10:31:06 (UTC)
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Einfach und kurz kann man da sicher nicht raten,
wenn man ein SAN in Erwägung zieht, sollte die Redundanz innerhalb des SANs und im "Speichernetz", also zwischen den Servern und dem SAN mit eingerechnet werden, z.B. zwei FC-Switche, je zwei FC-HBAs in den Servern bzw. bei iSCSI entsprechend viele Netzwerkkarten die gesondert nur für das Speichernetz, nicht für die normale Netzwerkkommunikation und Backup (auch getrennt?) zur Verfügung stehen. Finanziell ist das dann eventuell unattraktiv.
Bei acht Servern würde man vielleicht eher schon das Fass "Virtualisierung" auch aufmachen, muss der einzelne (Hardware-)Server verfügbar sein, oder doch ein bestimmter Dienst, in Form von Maschinen, die auf beliebiger Hardware wieder laufen und vom SAN betrieben werden.
Zur Entscheidungsfindung sollte man aufstellen, welche Datenmengen (Fileserver/Datenbankserver/Mailserver/...) mit wieviel IOPS und GB/s letztlich den Clients geboten werden sollen und somit "irgendwie" über das Netz verfügbar sein müssen. Erst danach kann man m.E. sagen, woher eine einzelne Serverhardware System- oder Datenbank-Daten beziehen soll.
Member: DerSchorsch
DerSchorsch May 12, 2010 at 11:01:57 (UTC)
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Hallo,

da du ja bereits HP-Server einsetzt und wenn Servervirtualisierung in Betracht kommt, könnte man noch folgende Option überlegen:
HP StorageWorks P4000 Virtual SAN Appliance

Das funktioniert im Grund so, dass auf den Servern VMWare ESX installiert wird und darauf jeweils VSA. Diese verbindet den bereits vorhandenen Speicher aller Server zu einem iSCSI-SAN das man dann wiederum den ESX-Servern als Storage zur Verfügung stellen kann. Darauf laufen dann die WindowsServer als VMs.
Ist also erstmal nur Software, ein Gigabit-Netz sollte es aber schon sein.

Ausfallsicherheit erreichst du einmal über die physikalischen Raids in jedem Server (Plattenausfälle), aber auch durch Netzwerk-Raids, z.B. ein Raid5 über alle VSA-Knoten (wodurch ganze Serverausfälle abgefangen werden). Ausfallsicherheit der VMs selbst erreichst du über ESX.
Du kannst über "Thin Provisioning" jeder VM quasi beliebig Speicher zuordnen, es wird nur der tatsächlich verwendete Speicher im SAN belegt.
Erweitern geht über Ergänzen von zusätzlichen SAN-Knoten, entweder weitere "normale Server" mit ESX+VSA (wodurch du auch noch CPUs für weitere VMs bekommst) oder reine SAN-Systeme wie das hier

nur so als Idee

Gruß,
Schorsch